PROTOTYPEN

Mit unserem Projekt sollen Referenzbeispiele für hybride Lernräume geschaffen werden. Dies geschieht mit Blick auf die konkrete Umsetzung in Experimentierräumen. Diese Herangehensweise ermöglicht es, die Konzepte und Erfahrungen auf weitere Bereiche der HAW Hamburg zu übertragen.

Dieser prototypische Ansatz wird auch auf die für die hybride Lernraumentwicklung notwendigen Prozesse und Strukturen bezogen, indem Schnittstellen für Lernraumkonzepte beispielhaft geschaffen und evaluiert werden. Die strategische und strukturelle Verankerung von hybrider Lernraumgestaltung in die Hochschulorganisation der HAW Hamburg wird damit maßgeblich unterstützt.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei Fragen rund um hybride Lehr/Lernsettings schnell ein hohes Maß an Komplexität entsteht. Als Reaktion darauf neigen Beteiligte dazu, sich zuerst mit Aspekten der Raumausstattung zu beschäftigen (z. B. Möblierung, Farbe, Licht, technisches Equipment). Diese Aspekte sind greifbar und bewältigbar, setzen jedoch nicht an „inhaltlichen“ Fragen wie den didaktischen Überlegungen an. An der HAW Hamburg sprechen wir in diesem Kontext häufig vereinfacht von der „Einkaufsliste“.

Als ersten Prototypen haben wir uns deshalb bewusst auf die Prozessgestaltung fokussiert. Bei diesem Vorgehen sind drei Fragen bezüglich der zukünftigen hybriden Lernräume zu beantworten (Was? Wie? Wozu?). Die Entwicklung dieses prototypischen Ansatzes orientiert sich dabei an dem so genannten Golden Circle von Simon Sinek (Sinek, 2011).

Die folgende Abbildung soll verdeutlichen, dass für uns die Förderung der Kompetenzaneignung am Anfang steht. Aus der Beantwortung der Fragen zu Learning Outcomes, Lernaktivitäten und Lernprozessen wird die Raumidentität und damit verbunden die Raumausstattung bestimmt (und nicht umgekehrt).

Quelle: Eigene Abbildung. CC BY-SA 4.0

Unser zweiter Prototyp verfolgt das Ziel, eine strukturierte Übersicht aller notwendigen Elemente für hybride Lernräume zu bieten und damit die Umsetzung zu unterstützen. Für diesen Zweck haben wir eine Lernraum-Canvas entwickelt (als Weiterentwicklung aus DaLiCo-Projekt), die neun Bausteine enthält, um das jeweilige hybride Lehr-Lernsetting zu konkretisieren und zu charakterisieren.

Damit werden die Profilierung und die Dokumentation des entsprechenden hybriden Lernraums möglich. Durch das Arbeiten mit der Lernraum-Canvas kann zusätzlich deutlich werden, an welchen Stellen noch Klärungs- bzw. Handlungsbedarf besteht.

Die neun Bausteine verteilen sich auf drei Rubriken:

·       Ziele / Lernen
·       Setup
·       Organisation

Neben dem Schwerpunkt auf Lernen und speziell dem Kompetenzerwerb und den naheliegenden Fragen des Setups bzw. der Ausstattung sind für hybride Lernräume auch organisatorische Aspekte zu beachten. Die nächste Abbildung zeigt den Aufbau der Lernraum-Canvas. Für jedes der neun Felder haben wir 3 bis 5 Leitfragen entwickelt.

Quelle: Eigene Abbildung. CC BY-SA 4.0

Finden Sie hier spielerisch heraus, welche Leitfragen zu welchem Baustein der Lernraum-Canvas führen!

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