Die ethnografischen Methoden unterstützen den Gestaltungsprozess bei der Entwicklung eines Lernraumkonzepts und bieten Vorschläge für die Erforschung von Zielgruppen und potenziellen Nutzenden der Räume und Serviceangeboten sowie damit einhergehenden thematischen Anforderungen.
Die Methoden werden in die verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses eingeordnet – von Einstieg in ein Forschungsfeld bis zur Auswertung der Ergebnisse. Bei der Vorstellung der Methoden werden die Besonderheiten ethnografischer Forschung deutlich gemacht. Die Methoden geben Impulse für relevante Fragestellungen für die Forschung und illustrieren den jeweiligen Nutzen der Methoden.

Ethnografische Methoden ermöglichen Forschenden, durch direkte Teilnahme und Beobachtung das Verhalten und die sozialen Praktiken von Individuen und Gruppen im jeweiligen natürlichen Kontext zu verstehen. Diese Herangehensweise liefert differenzierte und kontextbezogene Daten, die sich durch herkömmliche Methoden oft nicht erfassen lassen. Ethnografische Methoden zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus, da Forschende ihre Ansätze während der Feldarbeit an unerwartete Beobachtungen und Entwicklungen anpassen können. Diese Offenheit führt häufig zu tiefergehenden Einsichten.
Ethnografische Methoden sind häufig partizipativ angelegt und beziehen Perspektiven und das Wissen der untersuchten/teilnehmenden Personen mit ein. Dadurch erhöht sich die Relevanz und Authentizität der Forschungsergebnisse. Die ethnografischen Methoden sind in Lernraumgestaltungsprozessen bereits zum Einsatz gekommen und für diese Zwecke erprobt.
Die ethnografischen Methoden wurden als Kartenset für das Ethnografisch-Performative Raumwandelspieles entwickelt. Dieses Spiel entstand in der Community of Practice „Zukunftsorientierte Lernräume” des Stifterverbandes und der Dieter Schwarz Stiftung als Transferprodukt. Es nimmt die Learnings und Challenges zur Lernraumgestaltung an Universitäten und Hochschulen auf. Das Spiel als aktive Methodenbox ist eines von mehreren Transferprodukten zur Entwicklung von Lernarchitektur.